Personal Carbon Allowances

17. Februar 2010

Na, schon mal gehört? Nein? Kommt noch. Bald werden wir mithandeln dürfen bei den Emissionshandelsrechten für Privathaushalte. Besser: wir werden müssen. Du mit meiner Atemluft, ich mit der eines anderen. Wer zu viel CO2 ausstößt, muß zahlen. Wer den Atem lange genug anhalten kann, wird richtig gut verdienen können. Die beste Investition, die Du im Vorfeld dazu machen könntest: eine große Badewanne, um das Luftanhalten zu trainieren. So etwas verkaufe ich allerdings nicht. Spaß beiseite.

Bei mir kannst Du z.B. sinnvolle, denkmalgeschützte Immobilien oder Beteiligungen daran erwerben, die in hoher Qualität saniert und damit neben hohem Wohnkomfort auch klimafreundlich sind. Nicht nur für das Klima draußen, sondern auch für drinnen. Die zudem bankenunabhängige, gut rentierliche Anlagemöglichkeiten darstellen, die der Inflation trotzen werden. Dazu morgen ein kleiner Artikel und ein Video.

Indirekt wird unsere Atemluft schon besteuert, eingepreist in den Produkten. Bald wird es das noch viel direkter geben, mit einer Bürokratie, die sich heute noch keiner so richtig vorstellen kann. Und mit totaler Kontrolle über unseren Lebenswandel. Der Mensch als Schuldiger am Klimawandel muß natürlich überwacht werden…

Im “Lexikon der Nachhaltigkeit” einer Stiftung finden wir das Prinzip dieses Handels geschildert: “Um die Kohlendioxidemissionen der Bevölkerung zu reduzieren, sollen Freibeträge zur Emission von CO2 (also über Heizen, Benzinverbrauch, etc.) an Privatpersonen vergeben werden. Personen, die mehr als die ihnen zugeteilten Mengen emittieren, können von anderen nicht verbrauchte Emissionsrechte kaufen. Dies könnte auf einer dafür eingerichteten Börse geschehen. Die Freibeträge sollen negative Effekte besonders für finanzschwache Privathaushalte verhindern, die bei einer Besteuerung von Emissionen ohne Freibeträge auftreten könnten. Letztendlich würden emissionssparsame Privathaushalte bei entsprechender Nachfrage durch den Verkauf nicht verbrauchter Emissionsrechte verdienen können.”

Ein Riesenpopanz an Bürokratie ist dafür nötig. Während dessen streichen die großen Verursacher saftige Gewinne und die Verbrecherorganisationen Profite aus Karussellgeschäften ein. Verkehrte Welt. Was m.E. wirklich dahinter steckt, liest Du am besten weiter unten.

Selbst sonst recht vernünftige Organisationen, wie campact! tröten in die gleiche Richtung. Deshalb habe ich da mal einen Brief hingeschickt. Mal sehen, was ich für eine Antwort bekomme. Auf dem Blog dort kann man ja nichts schreiben. Komischer Blog…

Anmerkung: eine Antwort erhielt ich nicht.

 

“Hallo Herr Dürr,

manche Kampagnen von campact! trage ich ja gerne mit. Und gebe regelmäßig die Aufforderung an Freunde und Bekannte weiter.

Diese Kampagne halte ich für doppelt falsch und auch unverständlich, daß Sie sich dafür in die Bresche hauen. … Abgesehen davon, daß ich unsere Regierung für vollkommen unwillig (nicht unfähig!) halte, Politik für die Staatsbürger zu machen (die Opposition wird kaum besser sein!), in dieser Frage ist eine Reduzierung der Fördermittel Wurscht. …

Zum einen basiert sie auf der Annahme, der Mensch sei schuld am Klimawandel durch Ausstoß von CO2. Solch ein hanebüchener Unsinn!!! Wann begreifen endlich auch intelligente Menschen, daß dem nicht so ist! Nicht so sein kann. Habt Ihr denn alle in der Schule geschlafen?

Der Mensch ist an schlimmster Umweltverschmutzung schuld! Auf jeden Fall. Da könnte mit wenig Mitteln schon viel erreicht werden! Warum wird das nicht gemacht??? An der Vergiftung unserer Lebensgrundlagen sind wir tatsächlich schuld, durch alles mögliche. An der Überforderung der Ressourcen des Planeten ebenfalls. Auch mit Gentechnik findet eine Vergiftung statt – diese Kampagne unterstütze ich nach wie vor.

Aber der Mensch ist nicht oder nur unbedeutend am Klimawandel schuld! Das ist die Sonne, und nur die Sonne! Rufen Sie doch einfach mal bei der NASA an oder gehen mal auf deren Homepage. Auf der Homepage des BfS sind die interessanten Datenreihen seit einiger Zeit entfernt worden. Auf meine Nachfrage vor langer Zeit ist auch nichts passiert, trotz Zusage. Wird wohl seine Bewandnis haben.

Und wenn Sie den Hintergrund für den von Al Gore und Komplizen ausgedachten CO2-Betrug wissen wollen, suchen Sie im exponentiell wachsenden Geldsystem, welches immer größere Mengen virtuellen Geldes nachfragt. Und dieses wird über den Emissions-Zertifikatehandel sichergestellt. Wobei die großen Gesellschaften von den Staaten den Ablaß erhalten und weniger oder gar nichts zahlen (werden). Und die internationale überstaatliche Regulierung des Ganzen bedeutet eine faschistische Weltdiktatur. Corporatismus + Staat = Faschismus. Man wird das netter bezeichnen, sicher.

Hier eine interessante Abhandlung dazu: “Tractatus Oeco-Politicus – Ein Beitrag zur Theorie des Faschismus oder warum wir die Geister, die wir nicht rufen, dennoch nicht loswerden” von Harry Zingel 2005 – besonders s. 12 – 15. …”

 

Harry Zingel, ein begnadeter Ökonom und streitbarer Geist. Er ist leider am 12.08.2009 plötzlich verstorben. Mag dieser Artikel von ihm auf meinem Blog eine Art Kondolenz von mir sein und an seine Witwe, die die legendäre BWL-CD mit einigen Helfern u.a. vom BWL-Forum weiterführt.
Natürlich bin ich gespannt auf die Antwort von Ferdinand Dürr und freue mich auf Kommentare hier auf dem Blog. Gerne auch kontrovers.

Spannende Zusammenhänge und Parallelen finden sich justament auch in einer aktuellen Stossel-Show. Hier auf Video (leider nicht mehr existent):

  • Rechts findest Du den Trailer zum Film “Let´s make Money”. Dort gibt es Antworten und auch im vollständigen Film “Der Geist des Geldes”, den Du oben über das Menü Krise – Geld findest. Er startet automatisch.

    Viele andere Artikel und Videos auf meinem Blog behandeln das Thema, wie z.B. die Serie mit Bernd Senf oder der Artikel mit Rüdiger Dahlke zur Psychologie des Geldes (7.11.2009).

    Das Geldsystem steuert direkt und indirekt alle Bereiche unseres Lebens. Es ufert in der Geldmenge (also der Quantität) gerade aus, die Spekulation wird ungehemmt fortgesetzt. Diese ungedeckten Geldmengen ziehen wie ein Sog alles auf bei der Jagd nach Verzinsung.

    Alle Werte, die damit in Berührung kommen, werden ausgepreßt. So kommt auch der Raubbau zustande. Es ist profitabler, Teakholz im Urwald abzuholzen, als nachhaltig zu wirtschaften, wie der Edelholzanbieter Lignum, dessen Produkte ich verkaufe. Auch wenn man bei Lignum nachhaltig 5 – 9 % erwirtschaften kann (natürlicher Zinseszins!), Rohstoffspekulanten können ein Vielfaches “erwirtschaften”. Das findet sich dann in manchem Emerging Markets Fonds. Und die haben viele Menschen direkt oder indirekt (Lebensversicherungen) gekauft.

    Wir sind also alle involviert. Es ist so organisiert. Man muß für Änderungen etwas umorganisieren. Deshalb unterstütze ich auch die Petition zur Geldschöpfung: http://tinyurl.com/yl44r88 und wünsche mir, daß das noch viele Menschen tun.

  • Andreas Hinz sagt:

    Wie kann ein geändertes Geldsystem die Urwälder retten?

  • Herzlichen Dank für Deinen umfangreichen Kommentar, Andreas! Vor allem für die gute, nachvollziehbare Schreibweise, wie eine Geschichte. Sehr schön und lehrreich.

    Wir stimmen sicher mit der Ursache Sonne überein. Dann gibt es weitere Faktoren, wie Vulkanausbrüche. Und natürlich hat auch der Mensch Einfluß. Die Frage für mich ist, welche Maßnahmen man ergreift.

    Macht man eine Öko-Religion daraus mit einem Bürokratie- und Überwachungsaufwand, der auch zu anderem dienen kann, oder verhindert man die Rodung der letzten Urwälder.

    Verhilft man einigen wenigen durch die Umverteilung per Emissions-Handel zu riesigen Zusatz-Gewinnen (legale und illegale), oder reguliert man über die Senkung von unnötigem Verbrauch, insbesondere über eine Änderung des Geldsystems.

  • Andreas Hinz sagt:

    Ich denke, dass viele verwirrt sind von den Informationen. Otto-Normalverbraucher hat ja kaum Möglichkeiten, Aussagen nachzuprüfen. Die Aussage: CO2 heizt die Atmosphäre auf, hat sich über Jahrzehnte verfestigt. In meiner Schulzeit haben das Chemie- und Biologielehrer bereits gesagt. Ebenso in meiner Berufsuasbildung. Von CO2-Begasung in Gewächshäusern haben wir erfahren. Damit soll das Pflanzenwachstum beschleunigt werden. Darin liegt auch ein Schlüssel, auf den ich seit 1980 weitgehend vergeblich hinweise: CO2 regt das Pflanzenwachstum an, auch das der Urwälder. Wenn wir das zulassen und die letzten Urwälder weltweit erhalten, dann stoppen wir damit den Anstieg des CO2 in der Atmosphäre. Und der ist nachweislich von 0,03 % 1970 auf 0,04 % 2010 angestiegen, jahreszeitliche Schwankungen berücksichtigt.

    Diese Information ist also keine Erfindung von Al Gore, er hat es nur aufgegriffen, oder wurde dazu angehalten, es aufzugreifen.

    Und nun hören wir, dass alles gelogen ist. Auch diese Information können wir nicht nachprüfen, aber wir können nachdenken und mit Logik hinter die Informationen blicken.

    CO2 halte ich tatsächlich für eine Zeitbombe, aber weniger auf das Klima bezogen. CO2 wird ab einer Konzentration von 4 % giftig für uns, das entspricht dem Gehalt der Luft, die wir ausatmen. Unsere bodennahe Atmosphäre enthält zurzeit nur 1/100 dieser Menge. Da könnten wir denken, dass wir ja noch viel Spielraum haben. Das Problem ist, dass keiner genau weiß, wie weit die Weltmeere mit CO2 gesättigt sind. Die fangen nämlich den Anstieg in der Atmosphäre deutlich auf. Wasser kann um so mehr Gase aufnehmen je kälter es ist. Das heißt, bei Wassererwärmung sinkt die Grenze des Sättigungsgrades. Je wärmer ein Gewässer wird, um so mehr Sauerstoff und Kohlendioxid gibt es an die Luft ab. Bachforellen, die man in einen See setzt, sterben aus diesem Grund, wenn die Wassertemperatur 20° überschreitet. Sie ersticken im für sie zu warmen Wasser. Mit der Erwärmung der Weltmeere geben diese auch immer mehr CO2 an die Luft ab und kurbeln damit den Anstieg in der Atmosphäre an. Die Ozeane sind natürliche CO2-Speicher, die nur bei niedrigen Temperaturen funktionieren.

    Insofern beeinflussen sich CO2 und Klimawandel gegenseitig, nur anders als viele es glauben. Ich würde die Rolle des CO2 bei der Erderwärmung nicht überbewerten, trotz allem, was ich darüber gelernt habe.
    An der Temperaturregulierung der Erde sind tatsächlich vor allem die Sonne und gleich danach das Wasser beteiligt. Das Wasser fängt in allen Aggregatzuständen Temperaturschwankungen auf. Wer aufmerksam Wetterkarten verfolgt, wird im Herbst in der Nähe der Meere höhere Temperaturen finden als in größerer Entfernung. Im Frühling ist es umgekehrt: Durch die Strömungen wird die erste Sonnenwärme in die Tiefe geleitet und das Meer erwärmt sich nur langsam, demzufolge dauert es auch in Küstennähe länger als im kontinentalen Bereich, bis es wieder wärmer wird.
    In der Luft gelöster Wasserdampf setzt einen Taupunkt fest: Sobald die Luft mit Wasser gesättigt wird, hört die Temperatur auf zu sinken. Dies ist die Grundlage aller Vorhersagen von Nachttemperaturen. Ab dieser Temperatur bilden sich Tau, Nebel, Wolken. Das gelöste Wasser verflüssigt sich und setzt dabei Wärme frei, die Temperatur bleibt konstant. Deshalb fällt die Temperatur nachts bei trockener auch deutlich tiefer als bei feuchter Luft. Ähnlich verhält es sich mit Eis. Beim Gefrieren gibt das Wasser Wärme an die unmittelbare Umgebung ab. Gärtner machen sich das mit der Frostschutzberegnung zunutze. Die Blumen sind unter dem Regner eingefroren aber nicht erfroren. Umgekehrt entzieht das tauende Eis große Mengen Wärme aus der Umgebung. Deshalb muss der Gärtner so lange weiter beregnen, bis unter dem Regner das Eis langsam aufgetaut ist.
    Neben diesen Wärmeregulierungen fängt das Wasser auch in Form von Wolken übermäßige Erwärmung auf. Besonders im Frühling und Frühsommer kann man oft beobachten, dass sich fast auf die Minute genau um 13 Uhr Sommerzeit der Himmel mit Wolken zuzieht. Die Erde mit ihrer hohen Restfeuchtigkeit vom Winter erwärmt sich im Mai schnell. Mit der Wärme steigt Wasserdampf auf. Nur wenige Kilometer höher ist es aber jahreszeitbedingt noch kalt. Stößt der Wasserdampf nun auf die kalte Luft, bildet sich eine Wolkendecke. Was viele von uns ärgert, ist den Pflanzen willkommen: So haben sie den ganzen Tag über eine weitgehend konstante Temperatur, eben Wachsewetter. Ab 16 Uhr lösen sich die Wolken dann wieder auf. Die Kraft der Sonne lässt nach und damit auch die Temperaturunterschiede zwischen warmer Luft unten und kalter etwas höher.

    Das sind nur die wichtigsten Faktoren, die das Wetter und das Klima beeinflussen. Daneben gibt es noch Methan und Distickstoffoxid. Letztes entsteht aus der Düngung und aus Auto- und Flugzeugabgasen. Es beeinträchtigt auch unser Bewusstsein, denn ab einer bestimmten Konzentration wirkt es betäubend. Deshalb wird es in der Medizin auch unter dem Namen Lachgas eingesetzt.

    Ich denke, dass es nicht reicht, eine Ursache für den Klimawandel zu benennen. Es gibt viele Faktoren und jeder muss selbst nachdenken, wo er anfangen will.

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