Die Lügen der Politiker – Wolfgang Bosbach und Walter Ulbricht
Wer meine Anmerkung aus meinem letzten Beitrag zu der Scheinheiligkeit, oder Dummheit oder Lüge von Wolfgang Bosbach nicht richtig verstanden hat – naja, nicht jede/r hat das original miterlebt, ist ja schon eine Weile her – hier die Auflösung:
Politiker lügen, wenn sie es benötigen. Hier ein altbekanntes Beispiel:
Der Staatsratsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht, log auf einer internationalen Pressekonferenz in Ost-Berlin am 15. Juni 1961. Die Journalistin Annamarie Doherr von der Frankfurter Rundschau hatte damals die Frage gestellt:
„Ich möchte eine Zusatzfrage stellen. Doherr, Frankfurter Rundschau. Herr Vorsitzender, bedeutet die Bildung einer freien Stadt Ihrer Meinung nach, daß die Staatsgrenze am Brandenburger Tor errichtet wird? Und sind Sie entschlossen, dieser Tatsache mit allen Konsequenzen Rechnung zu tragen?”
Walter Ulbricht antwortete:
„Ich verstehe Ihre Frage so, daß es Menschen in Westdeutschland gibt, die wünschen, daß wir die Bauarbeiter der Hauptstadt der DDR mobilisieren, um eine Mauer aufzurichten, ja? Ääh, mir ist nicht bekannt, daß eine solche Absicht besteht, da sich die Bauarbeiter in der Hauptstadt hauptsächlich mit Wohnungsbau beschäftigen und ihre Arbeitskraft voll ausgenutzt, ääh, eingesetzt wird. Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.”